Der Körper bildet ständig neue Blutgefäße. Dieser Vorgang heißt Angiogenese. Er findet überall dort statt, wo Gewebe wächst oder sich repariert.
Besonders aktiv ist die Angiogenese in schnell wachsendem Gewebe. Auch in geschädigtem Gewebe läuft sie auf Hochtouren.
Der Körper bildet neue Gefäße in verschiedenen Situationen:
In allen diesen Fällen braucht das Gewebe mehr Sauerstoff und Nährstoffe. Die neuen Gefäße sorgen dafür, dass beides ankommt.
Verantwortlich für die Neubildung von Gefäßen ist ein Botenstoff namens VEGF. Dieser Wachstumsfaktor (Vascular Endothelial Growth Factor) wird von Gewebe- und Immunzellen produziert.
VEGF regt die Zellen an, die die Innenwand von Blutgefäßen bilden. Diese Zellen beginnen dann zu wachsen und neue Gefäße zu formen.
Ohne Angiogenese heilen Wunden nicht richtig. Ab dem dritten bis siebten Tag nach einer Verletzung wandern Bindegewebszellen und Gefäßzellen ins Wundbett ein (Kujath, Michelsen 2008). Sie leiten die Heilungsphase ein, in der neues Gewebe entsteht.
Durch die neu gebildeten Gefäße gelangen Sauerstoff und Nährstoffe in die Wunde. Ohne diese Versorgung stockt die Heilung. Die Wunde bleibt offen.
Durchblutungsstörungen oder Stoffwechselprobleme können die Angiogenese stören. Dann entstehen chronische Wunden, die über Wochen oder Monate nicht heilen. Gerade bei Patienten mit verengten Gefäßen ist die Neubildung von Blutgefäßen entscheidend für den Heilungserfolg.
Für Angiogenese selbst gibt es keinen eigenen Code. Störungen der Wundheilung, bei denen die Gefäßneubildung gestört ist, werden unter folgendem Code erfasst:
· T89.0: Komplikationen einer offenen Wunde (Details)
Quelle: ICD-10-GM (2025): Internationale statistische Klassifikation der Krankheiten und verwandter Gesundheitsprobleme, [online] https://www.icd-code.de [10.11.2025].
Kujath, P.; Michelsen, A. (2008): Wunden – von der Physiologie zum Verband, in: Deutsches Ärzteblatt, Jg. 105, Nr. 13, S. 239-248, [online] https://www.aerzteblatt.de/archiv/59500/Wunden–von–der–Physiologie–zum–Verband [10.11.2025].
Dieser Artikel wurde auf Basis medizinischer Primärquellen erstellt und entspricht aktuellen wissenschaftlichen Standards.
Medizinischer Hinweis: Diese Informationen dienen der allgemeinen Aufklärung und ersetzen keine ärztliche Beratung oder Behandlung. Bei gesundheitlichen Fragen konsultieren Sie bitte medizinisches Fachpersonal.
Notruf: In medizinischen Notfällen wählen Sie 112 (Rettungsdienst) oder 116 117 (Ärztlicher Bereitschaftsdienst).
Veröffentlicht: 10.11.2025
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