Dehiszenz (Nahtdehiszenz) 

Bei der Wunddehiszenz, auch Nahtdehiszenz genannt, kommt es zu einem Auseinanderweichen von Gewebeschichten bzw. Wundrändern, die zuvor durch eine Naht oder Klammern fixiert wurden. Somit gehört die Wunddehiszenz zu den postoperativen Wundheilungsstörungen. Wunddehiszenzen können prinzipiell alle operativ versorgte Wunden betreffen. Infolge von Spannungszuständen im Gewebe 

der Wundumgebung weichen die Wundränder auseinander. Hinweisende Symptome auf eine drohende Wundruptur sind um den 3. postoperativen Tag einsetzende, seröse Wundsekretion und Zunahme von Wundschmerzen. 

Einteilung 

Es kann eine, mehrere oder alle Gewebeschichten bei einer Wunddehiszenz betroffen sein. 

Grad I Haut / Subkutis ist betroffen, meist infolge einer oberflächigen Infektion. 

Grad II inkomplette Wundruptur (Wundriss), Haut und / oder Peritoneum bleiben intakt. 

Es bildet sich meist eine Narbenhernie.

Grad III komplette Wundruptur. Es ist eine komplette Zerreißung aller Wundschichten. 

Folge: Platzbauch, Eviszeration (Vorfall von Eingeweiden). 

Quelle(n):

Quelle: Wundatlas: Kompedium der komplexen Wundbehandlung /von Hans Lippert (Herausgeber), Silke Altmann (Mitwirkende), Ojan Assadian (Mitwirkende), Horst-Peter Becker (Mitwirkende), 2012