Iatrogen ist ein dem Altgriechischen entlehntes Adjektiv und hat die Bedeutung von “ärztlich verursacht” (von iatros: Arzt und genesis: Entstehung). Iatrogen sind Wunden oder Krankheitsbilder, deren Ursache ärztliche Maßnahmen sind. Im allgemeinen Sinne ist jede von einem Arzt hervorgerufene Wirkung als iatrogen zu bezeichnen. Dazu gehören sowohl Schäden als auch die Heilung. In der Wundversorgung und Wundheilung ist von iatrogenen Wunden die Rede, wenn diese durch ärztliche Maßnahmen verursacht oder intensiviert wurden. Der Begriff findet unabhängig davon Anwendung, ob die Wunde nach medizinischem Kenntnisstand vermeidbar war oder nicht. Im allgemeinen Sinne findet der Begriff iatrogen in der Medizin Verwendung für Wunden, Gesundheitsschäden oder Krankheiten, die als Resultat ärztlicher Eingriffe oder Therapiemaßnahmen zustande kamen. Zu den Ursachen können Operationen oder auch Medikamente gehören. Zu den Beispielen gehören Paravasate oder Nebenwirkungen der Medikation. Weiterhin sind auch künstliche Körperstrukturen als iatrogen zu bezeichnen. Dazu gehören Strukturen, die Ärzte implantieren oder schaffen, um einen Krankheitsverlauf positiv zu beeinflussen. Ein Beispiel hierfür ist ein Dialyseshunt. Inzisionen beziehungsweise Einschnitte (beispielsweise durch Öffnung eines Abszesses) und entsprechende Wunden gehören in die Kategorie iatrogen. Ebenso fallen Punktionen (Einführung von Kanülen, beispielsweise im Sinne einer Gewebeprobe) unter die iatrogenen Wunden.