auch bekannt als Polyvinylpyrrolidon-Jod, ist ein antiseptisches Mittel, das häufig zur Desinfektion von Haut und Wunden verwendet wird. Es handelt sich um eine chemische Verbindung, die Jod in einer stabilen Form enthält, wodurch es eine breite antimikrobielle Wirkung gegen Bakterien, Viren und Pilze entfaltet. PVP-Jod wird oft in der Medizin eingesetzt, beispielsweise vor chirurgischen Eingriffen. PVP-Jod wirkt ebenfalls umfassend und zuverlässig, hat aber diverse Nachteile. Es kann Schmerzen und allergische Reaktionen auslösen, hat einen Eiweißfehler, verfärbt Wunde und Wundumgebung und wird resorbiert (Achtung: Schilddrüsenerkrankungen,Schwangerschaft, Stillzeit). Bei infizierten Wunden sollten bei jedem Verbandwechsel zur Wundreinigung zeitgemäße farblose Lokalantiseptika, wie Octenisept® oder Polihexanidlösung 0,02 % oder 0,04 %, zum Einsatz kommen. Bei diagnostizierter systemischer Infektion erfolgt zudem eine systemische Antibiotikatherapie nach Antibiogramm mit Resistenzbestimmung. Lokalantibiotika zur Wundbehandlung gelten nach übereinstimmenden Empfehlungen vieler medizinischer Fachgesellschaften und der Konsensuserklärung zur Wundantiseptik als obsolet, da sie zu einer Resistenzbildung sowie lokalen Unverträglichkeiten und Allergien führen. Lediglich bei Stich− und Schnittverletzungen mit HBV−, HCV− beziehungsweise HIV−Gefährdung ist die Kombination von PVP−Iod mit Alkoholen nach der Phase des Blutens indiziert, weil die benötigte virozide Wirkung das Risiko der Schilddrüsengefährdung überwiegt.
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